Sicherheit in der Arztpraxis


Gewalt in Arztpraxen 

 

Die Erwartungshaltung der Patienten ist häufig groß. Niemand hat Zeit. Jeder meint ein Recht, einen Anspruch darauf zu haben, am besten sofort behandelt zu werden.  Vorgezogenen Notfällen gegenüber wird überhaupt kein Verständnis entgegengebracht.

Stress, Personalmangel, Vorgaben der Krankenkassen (Budgetierung)... in den Arztpraxen verschärfen die ohnehin angespannte Lage zusätzlich. 

 

In den letzten Jahren ist das gesamte Gesundheitssystem im Umbruch. Leidtragende dieser Veränderungen sind Patienten, Angehörige und nicht zuletzt Ärzte und Mitarbeiter in allen Gesundheitsberufen. Mithin als "Risikoberufsgruppe" bezeichnet. 

 

Es trifft die Mitarbeiter in Gesundheitsberufen besonders schwer, denn:

 

"Sie wollen helfen!" 

 

Auf der anderen Seite, schwerkranke,  schmerzgeplagte,  verzweifelte Menschen. 

 

Ein Pulverfass, dass hier und dort in Deutschland tatsächlich explodiert. Infolge werden Ärzte und ihre Mitarbeiter schwer verletzt. Beispiele gibt es genug. 

 

Mit meinem Angebot zur Gewaltprävention, bin ich in Arztpraxen unterwegs. Ob vor der Anmeldung, im Warteraum oder während der Behandlung... Patienten und manchmal auch die Angehörigen greifen verbal und, glücklicherweise selten, körperlich an. Die Gewalt in Arztpraxen hat zugenommen. Wie schützen sich die Mitarbeiter gegen Gewalt? Allein die Angst Opfer von Gewalt zu werden, hat Wirkung auf die Mitarbeiter.

 

Als erfahrener  Antigewalttrainer, Fachcoach für Deeskalation und Experte für Selbstverteidigung komme ich in ihre Arztpraxis.

 

Mit der zunehmenden Gewalt in medizinischen Einrichtungen befasse ich mich schon seit vielen Jahren. Dazu bin ich regelmäßig Referent für Aus- und Weiterbildungen u.a. in Krankenhäusern und der psychatrischen Akkutstation in mehreren Bundesländern u.a. auch als "Train the Trainer" in der Psychiatrie.

 

Mit meinem zweistündigen Seminar in ihrer Arztpraxis, wende ich mich unmittelbar an ihre Mitarbeiter. Mein Training ist für engstem Raum in der Praxis (z.B. Wartezimmer) entwickelt worden und damit realitätsnah. Daher können leider nur max. 8 Mitarbeiter an diesem Seminar teilnehmen.

 

Das Seminar dauert in der Regel 2 Stunden. Inhaltlich geht es um die plötzliche Eskalation von Konflikten bis hin zu Verbalattacken... und körperlicher Gewalt. Meine Tools sollen helfen, dass ihre Mitarbeiter gesund aus einer bedrohlichen Situation kommen. Zusätzliche gibt es auch ein paar Übungen /  Tipps zur Stärkung der Resilienz.  Mein Mitmach - Seminar ist informativ und abwechslungsreich gestaltet. Zudem schaue ich mir ihre Praxis auf Wunsch gerne mit meiner Sicht bezüglich "Gewalt" näher an. Bevorzugte Zeit ist für mich der Mittwochnachmittag.

 

Rufen Sie  mich an und vereinbaren Sie einen Termin.

 

Uwe Richert


Gewalt und Aggression in Arztpraxen: Ursachen, Auswirkungen und Lösungsansätze  
 
 
Einleitung 
 
Gewalt und Aggression gegenüber medizinischem Personal sind auch in Arztpraxen ein wachsendes Problem. Während Kliniken oft im Fokus stehen, zeigen Studien, dass insbesondere Hausarztpraxen und psychiatrische Praxen häufiger mit verbalen und körperlichen Übergriffen konfrontiert sind. Die Folgen reichen von psychischen Belastungen des Personals bis hin zur Gefährdung der Patientenversorgung. 
 
Aktuelle Statistiken 
 
- KBV-Umfrage (2020):  
  - 57 % der befragten Ärzt:innen gaben an, in den letzten 12 Monaten verbale Gewalt erlebt zu haben.  
  - 13 % berichteten von körperlichen Angriffen.  
  - Besonders betroffen: Praxen in Ballungsgebieten und psychiatrische Einrichtungen.  
- Underreporting:  
  - Nur 30 % der Vorfälle werden gemeldet, oft aus Resignation ("gehört zum Job") oder Zeitmangel. 
 
Ursachen und Auslöser 
 
1. Systemische Faktoren:  
   - Lange Wartezeiten, Terminengpässe und Bürokratie führen zu Frustration bei Patient:innen.  
   - Unterbesetzung: Überlastetes Personal hat weniger Kapazität für empathische Kommunikation.  
 
2. Psychosoziale Gründe:  
   - Suchterkrankungen, psychische Krisen (z. B. Aggression bei Demenz) oder Traumata der Patient:innen.  
   - COVID-19-Pandemie: Konflikte um Maskenpflicht, Impfdebatten oder Misstrauen gegenüber Ärzt:innen.  
 
3. Kommunikationsbarrieren:  
   - Kulturelle Missverständnisse oder sprachliche Hürden, besonders in Praxen mit vielen migrantischen
     Patient:innen.  
   - Unrealistische Erwartungen an Behandlungen (z. B. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen).  
 
4. Gesellschaftlicher Wandel:  
   - Verrohung der Umgangsformen und sinkende Hemmschwelle für Aggressionen ("Kundenmentalität" im 
     Gesundheitswesen). 
 
 
Folgen für Praxis und Personal 
 
- Psychische Belastung: Angst, Burnout oder posttraumatische Belastungsstörungen bei Mitarbeiter:innen.  
- Körperliche Verletzungen: Von Schlägen bis zu Bissen (besonders in psychiatrischen Praxen).  
- Wirtschaftliche Auswirkungen: Fehlzeiten, erhöhte Versicherungskosten oder Praxisaufgaben aus
  Sicherheitsgründen.  
 
Lösungsansätze und Prävention 
 
1. Deeskalationstraining:  
   - Regelmäßige Schulungen für alle Mitarbeiter:innen in Kommunikationstechniken
     (z. B. "Gewaltfreie Sprache").  
   - Beispiel: KBV-Kooperation mit der Polizei für Praxis-Workshops.  
 
2. Bauliche Sicherheit:  
   - Trennung von Warte- und Behandlungsbereichen, Panikknöpfe, Schutzglas an der Anmeldung.  
   - Fluchtwege und Notfallpläne für Bedrohungssituationen.  
 
3. Technische Hilfsmittel:  
   - Alarm-Apps (z. B. "Hinsehen-Handeln-Helfen" der DGUV), die direkt mit der Polizei verbinden.  
 
4. Rechtliche Maßnahmen:  
   - Strafanzeigen bei jeder Gewalttat (auch bei Bagatellen), unterstützt durch Musteranzeigen der  
     Ärztekammern.  
   - Einführung eines "Gewaltschutzgesetzes für Gesundheitsberufe" (geplant in einigen Bundesländern).  
 
5. Öffentlichkeitsarbeit:  
   - Kampagnen wie "Respekt ist Pflicht" der Bundesärztekammer, um gesellschaftliches Umdenken zu   
     fördern.  
 
Best-Practice-Beispiele
 
- Psychiatrische Praxen in Berlin:  
  Einsatz von Sicherheitspersonal in Krisensprechstunden und anonyme Feedback-Briefkästen für
  Patient:innen.  
- Hausarztpraxis München:  
  "Zeitinseln" für gestresste Patient:innen: Kurze Entschärfungsgespräche bei erkennbarer Anspannung. 

Fazit 
 
Gewalt in Arztpraxen ist kein Einzelschicksal, sondern ein strukturelles Problem, das systemische Antworten braucht. Neben praktischen Schutzmaßnahmen sind gesellschaftliche Wertschätzung und politische Initiativen entscheidend. Nur in einem sicheren Umfeld können Ärzt:innen und Patient:innen auf Augenhöhe zusammenarbeiten.  
 
Quellen: 
 
- KBV-Studie "Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte" (2020).  
- Initiative "Sichere Praxis" der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN).  
- Handlungshilfen der DGUV zu "Gewaltprävention in Praxen".