Sexuelle Belästigung und Bedrohung im Alltag

 

Was ist sexuelle Belästigung und Bedrohung im Alltag?

 

Das sind z.B.:

  • taxierende Blicke
  • Pfiffe
  • Bemerkungen über das Aussehen/die Figur einer Frau bzw. eines Mädchens
  • Obszöne Witze und Schilderungen sexueller Erlebnisse in Gegenwart von Frauen
  • »zufällige« Berührungen, Angrapschen an Brust und Po
  • Pornografie und erniedrigende Darstellungen in der Werbung/den Medien.

Belästigungen dieser Art, Bedrohungen und die Angst vor Übergriffen durch Männer gehören für viele Frauen zum Alltag. Jede Frau und jedes Mädchen kann Opfer sexueller Belästigung werden. Beängstigende Situationen und Übergriffe können sich im öffentlichen Raum, in der Schule, am Arbeitsplatz, in Verkehrsmitteln, auf der Straße, beim Trampen, bei Kontaktanzeigen im Internet / per Handy oder beim Chatten im Internet, bei der Wohnungs- oder Jobsuche und vor allem auch in der eigenen Wohnung ereignen. Bei hartnäckiger Nachstellung und Belästigung durch einen Täter wird von Stalking gesprochen.

 

Vielen Menschen erscheinen solche Verhaltensweisen als »normal« und als »typisch männlich«. Männer benutzen dieses Argument gerne als Entschuldigung für ihr Verhalten, Frauen nehmen diese Formen sexueller Belästigung häufig als unabänderlich hin.

 

Entscheidend ist jedoch, dass sich die betroffene Frau/das Mädchen in dieser Situation höchst unwohl, wenn nicht gar bedroht fühlt. Sie leidet darunter, dass ihre persönlichen Grenzen überschritten werden und ihr ein anderer seinen Willen aufzwingt.

 

Diese Belästigungen sind keine Kavaliersdelikte!!

 

Was können Betroffene tun?

  • Ängste, die sich in bestimmten Situationen zeigen, sollten nicht ignoriert werden. Fühlt sich eine Frau/ein Mädchen unwohl oder unsicher, sollte sie ihrem Gefühl vertrauen und die bedrohliche Situation bzw. einen Ort der Gefährdung verlassen.
  • Es kann hilfreich sein, sich potenziell bedrohlicher Situationen bewusst zu werden, die eigene Wahrnehmung ernst zu nehmen und Möglichkeiten der Gefahrenvermeidung und Abwehr zu trainieren.
  • Selbstbewusstes und selbstsicheres Auftreten kann ein Schutz vor Belästigungen sein.
  • Selbstbehauptungs-/Selbstverteidigungskurse können Frauen und Mädchen dabei unterstützen, eigene Stärken kennen zu lernen und auszuprobieren, ebenso wie ihre individuellen Strategien zu entwickeln, mit dem Ziel den eigenen Schutz zu erhöhen.
  • Es kann hilfreich sein, über Belästigungen/Bedrohungen mit anderen zu sprechen, z.B. mit Freundinnen oder mit professionellen Unterstützerinnen, wie z.B. den Mitarbeiterinnen eines Frauennotrufes u.a. Kaktusblüte Hamm e.V., Neue Bahnhofstraße 5, 59065 Hamm, 02381-16 27 28