Die Ursachen für Übergriffe auf Einsatzkräfte der Rettungsdienste sind vielfältig. Oftmals sind Alkohol und Drogen im Spiel und setzen die Hemmschwelle Gewalt anzuwenden herab. Es gibt weiteres Konfliktpotential welches schnell eskaliert. So sprechen Einsatzkräfte zunehmend von einer Erwartungshaltung bei den Angehörigen: "Sie müssen den Patienten in ein Krankenhaus transportieren!". Bei den Angehörigen liegen die Nerven blank, Emotionen kochen hoch, ein erhöhtes Aggressionspotential durch Ängste um den nahen Angehörigen, prägen den Konflikt. Eine Geste, ein falsches Wort können Auslöser für Gewalt sein.
Häufig berichten Einsatzkräfte des Rettungsdienstes von Behinderungen und zum Teil von gewalttätigen Übergriffen im Einsatz. Beschimpfungen, Drohungen oder gar körperliche Übergriffe durch Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen und Schaulustige gehören für viele Betroffene zum Arbeitsalltag. Solche Vorfälle werden häufig bagatellisiert und in ihren Auswirkungen unterschätzt, obwohl sie für die Betroffenen oft gravierende psychische und körperliche Folgen haben können.
Schlagen, wegschubsen oder anspucken – das sind häufige aggressive Übergriffe gegen Rettungskräfte. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Gewalt gegen Rettungskräfte im Einsatz" die am Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum in Kooperation mit der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen (UK NRW) 2011 durchgeführt wurde. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch die aktuelle Studie „Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste in Nordrhein-Westfalen“ 2017.
Um Gewalt gegen Rettungskräften zu begegnen gibt es ganz unterschiedliche Ansätze auf verschiedenen Ebenen (Politik, Leitung ...). Kommt es jedoch unmittelbar zu einem Übergriff sind die Fähigkeiten des Personals gefragt, diesem zu begegnen. Meine Seminare zielen auf Situationen ab, in denen Mitarbeiter der Rettungskräfte angegriffen werden und auf sich allein gestellt sind. Zudem befasse ich mich in meinem Seminar mit der Frage: "Gefühle Angst". Denn "Die Angst fährt mit!" Mitarbeiter die entsprechend geschult werden können gewalttätige Übergriffe professionell begegnen.
Weitere Informationen im persönlichen Gespräch.
Uwe Richert
Ihr Team
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