In Zusammenarbeit mit den Ambulanten Sozialen Diensten der Landgerichte NRW arbeite ich mit Gewalttätern die einer Auflage folgend an meinem Antigewalttraining teilnehmen müssen oder freiwillig daran teilnehmen.
Eine CHANCE !
Mein sechswöchiges Seminar (Samstagsvormittags) öffnet den Betroffenen neue Wege. Neue Wege zu gehen, bedeutet zunächst sich dem eigenen Verhalten zu stellen, seine
Sichtweise zu ändern, sein Verhalten zu reflektieren, Schwächen, Gefühle, Bedürfnisse zu sehen, zu verstehen. Dazu statte ich die Teilnehmer mit sogenannten Tolls (Handlungsalternativen) aus.
Weiterhin werden Techniken gezeigt, die uns in Stresssituationen "runter holen" (Emotionale Regulationsstrategien), mit denen Gewalttäter neue Perspektiven sehen in (aus ihrer Sicht) ausweglosen
Situationen "nicht zuschlagen müssen". Denn meist handelt es sich um einen Mangel an Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Mangel die eigenen Bedürfnisse, Gefühle zu kennen, Mangel an
Selbtwertgefühl, Selbsteinschätzung, Selbstkontrolle.
Türen öffnen! Möglichkeiten aufzeigen!
Ich öffne Türen, hindurchgehen müssen die Betroffenen selbst.
Gefühle, Wertschätzung, Selbstwertschätzung, Umgang mit Konflikten, Kommunikation, Hormone, Einfluss auf Körper und Geist durch Entspannungstechniken, Konditionierung, Verinnerlichung, Bedürfnisse, Schuld und Scham, Opferperspektive ... sind die Themen um die sich bei mir im Seminar alles dreht.
Die Teilnehmer "müssen" mitmachen, sie werden in jeder Form einbezogen.
Welchen Nutzen hat das Seminar?
Wir dürfen die Menschen, auch wenn es Gewalttäter sind, nicht zurück lassen. Versuchen Sie mitzunehmen.
Die vermeintliche Schwäche des Staates ist seine Stärke! So hat jeder Gewalttäter - oftmals selbst traumatisiert - eine Chance verdient. Wer diese nicht nutzen möchte oder auch nicht kann, der ist noch nicht so weit. "Wie viele Jahre im Gefängnis möchtest Du verbringen", frage ich, "Bis es bei dir Klick im Kopf macht?"
Dazu folgende Geschichte:
Die Mutter ohrfeigt ihren Sohn beim Besuch im Gefängnis. Dieser schüttelt unverstanden den Kopf und fragt: "Warum schlägst Du mich Mama? Ich habe dich deine Ehre verteidigt!" Die Mutter antwortet: "Nicht das Opfer welches Du mit mehren Messerstichen schwer verletzt hast, hat meine Ehre verletzt mein Sohn. Du warst es. Ich muss mich schämen, dass mein Sohn im Gefängnis sitzt. Deine Frau, deine Kinder sitzen allein und ohne Geld zuhause. Wir, deine Eltern, sind ohne Hilfe zuhause! Das Opfer ist schwer verletzt und dessen Frau und Kinder bangen um das Leben ihres Partners, Vater. Die Eltern des Opfers bangen um das Leben ihres Sohnes. Was hast Du getan?"
Über solche Geschichten, die ich selbst während meiner 36 Jahre im Dienst der Justiz in der Justizvollzugsanstalt erlebt habe und andere reden wir. Ja es wird
emotional, ja es wird von meiner Seite provoziert, ja es wird auch mal laut und persönlich, aber das macht es gerade aus.
Ein Versuch ist es wert!
Wenn wir nur einen Menschen davor bewahren können Opfer von Gewalt zu werden, hat sich mein Training bereits gelohnt. Ich hoffe, dass es bei weitem mehr Menschen sind. Leider kann man den Erfolg von Präventionsarbeit nur bedingt messen. Gleichwohl schaue ich positiv auf die Erfahrungen mit gewalttätigen Menschen zurück. "Viele Gewalttäter wollen sich ändern. Gewalttäter können sich ändern!" Ich möchte dabei helfen.
Teilnehmerzahl: 10
Dauer: 30 Stunden
Zeit: 6 x Samstag von 09.30 - 14.30 Uhr
Für weitere Informationen (Gespräch, Konzept, Kosten) zu meinen Seminaren stehe ich gerne zur Verfügung.
Bitte nehmen Sie Kontakt mit mir auf.
Uwe Richert