Die #MeToo-Bewegung, ausgelöst durch den Skandal um den Produzenten Harvey Weinstein, hat eine längst überfällige Debatte angestoßen. Sie wirft eine zentrale Frage auf:
Warum ist Sexismus in unserer Gesellschaft noch immer so präsent – bis hin zu sexueller Belästigung und Gewalt?
Es gibt keine einfache Antwort. Um die Kultur zwischen Männern und Frauen zu verändern, müssen wir verstehen, was Männer motiviert, Frauen zu belästigen oder Gewalt anzutun.
Ein Erklärungsansatz:
Viele Männer wollen autonom sein, fühlen sich aber gleichzeitig sexuell abhängig von Frauen.
Sie möchten etwas haben, können aber nicht frei darüber verfügen.
Das führt zu einem inneren Konflikt:
Männer setzen sich selbst unter Druck, gesellschaftliche Erwartungen verstärken dies.
Sie sollen potent, stark und unabhängig wirken – und gleichzeitig ihr Begehren kontrollieren.
Um diese Spannung zu überspielen, machen manche Männer Frauen zum Objekt:
Sie baggern an, machen sexistische Witze, grapschen – oder üben im schlimmsten Fall Gewalt aus.
Sie geben der Frau die Schuld, weil sie sein Begehren „ausgelöst“ habe.
Noch immer leben wir in einer Gesellschaft, die in vielen Bereichen frauenfeindlich geprägt ist:
Respekt und Wertschätzung für Frauen sind nicht selbstverständlich.
Der Gender Pay Gap liegt in Deutschland bei knapp 17 % – Frauen verdienen weniger als Männer in derselben Position.
Frauen sind in Führungspositionen und männerdominierten Berufen unterrepräsentiert.
Überdurchschnittlich viele Frauen arbeiten in Teilzeit, was ihre ökonomische Unabhängigkeit einschränkt.
Diese Ungleichheiten spiegeln sich auch in der Wahrnehmung von Macht, Sexualität und Rollenbildern wider.
Wir sind in der Gleichberechtigung längst nicht so weit, wie wir glauben.
Sexismus, sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt werden uns als Gesellschaft noch lange beschäftigen.
Nur wenn wir uns der Ursachen bewusst werden – psychologisch wie gesellschaftlich –, können wir die Kultur verändern. Es braucht:
Aufklärung,
Respekt im Umgang miteinander
und klare Konsequenzen für Übergriffe.