Folgen für die Opfer


Folgen von Gewalt – für Opfer und ihr Umfeld

 

Die Forschung unterscheidet zwischen psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt.


Alle drei Formen können schwerwiegende Folgen haben – nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren privates und berufliches Umfeld.

 

Frühe Gewalterfahrungen in der Kindheit oder wiederholte Übergriffe im Laufe des Lebens beeinträchtigen nachweislich den psychischen und physischen Gesundheitszustand.


 

Körperliche und psychosomatische Beschwerden

 

Opfer von Gewalt leiden deutlich häufiger unter:

  • Kopfschmerzen

  • Magen-Darm-Problemen

  • Schwindel

  • Blutdruckschwankungen

  • gynäkologischen Beschwerden


 

Psychische Folgen

 

Zu den häufigen psychischen Belastungen zählen:

  • Depressionen

  • Stresssymptome und Angststörungen

  • Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)

  • Essstörungen

  • Suizidgedanken

Unmittelbare Reaktionen können Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl, erhöhte Ängste und Konzentrationsschwächen sein.

 

Kinder, die selbst Gewalt erfahren oder miterleben, zeigen zudem häufig Beeinträchtigungen in der geistigen und emotionalen Entwicklung.

 


 

Verhaltensänderungen und Gesundheitsrisiken

 

Gewalt führt oft zu erheblichen Verhaltensänderungen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Viele Betroffene greifen aus dem Versuch, die psychische Belastung zu bewältigen, vermehrt zu:

  • Zigaretten

  • Alkohol

  • Drogen oder Medikamenten

Diese Verhaltensweisen können langfristig zusätzliche Gesundheitsprobleme verursachen.


 

Unsichtbare Folgen und fehlendes Verständnis

 

Für Außenstehende sind die Folgen von Gewalt oft nicht leicht erkennbar.


Verhaltensauffälligkeiten werden nicht selten der Person selbst zugeschrieben – und nicht der Gewalterfahrung.

 

Das führt dazu, dass Angehörige, Freunde oder Kollegen mit Unverständnis reagieren.
Viele Frauen schweigen zudem aus:

  • Angst oder Scham

  • dem Gefühl, selbst schuld zu sein

  • der Furcht vor erneuten Gewalttaten, wenn die Problematik bekannt wird

Deshalb müssen viele Betroffene aktiv und gezielt angesprochen werden, um ihre Erlebnisse mitteilen zu können.