Verhinderung von Gewalt am Arbeitsplatz – unter Kolleg:innen
Gewalt am Arbeitsplatz geschieht nicht nur durch Patienten, Kund:innen oder externe Aggressoren – sie kann auch innerhalb des Teams auftreten. Das Spektrum reicht von subtilen Formen wie Mobbing, Ausgrenzung oder abwertenden Bemerkungen bis hin zu offenen Konflikten, Drohungen oder körperlichen Übergriffen.
Die Folgen sind gravierend: Betroffene leiden unter Stress, Angstzuständen und sinkender Motivation. Das Arbeitsklima verschlechtert sich, Teamarbeit bricht zusammen, und auch die Qualität der Arbeit kann massiv leiden.
Ursachen und Dynamiken erkennen
Stress und Überlastung: Zeitdruck, Personalmangel oder unklare Rollenverteilungen können Spannungen verstärken.
Kommunikationsprobleme: Missverständnisse, fehlende Wertschätzung oder mangelndes Feedback führen zu schwelenden Konflikten.
Machtungleichgewichte: Hierarchien oder persönliche Rivalitäten können ausarten und zur Eskalation beitragen.
Prävention und Deeskalation
Frühwarnzeichen ernst nehmen: Häufige Konflikte, wiederholte Sticheleien oder Rückzug von Kolleg:innen sind Warnsignale.
Klare Regeln und Leitlinien: Ein betriebliches Leitbild gegen Gewalt, Mobbing und Diskriminierung gibt Orientierung.
Kommunikationstraining & Mediation: Teams profitieren von regelmäßigen Workshops zu wertschätzender Kommunikation und konstruktiver Konfliktlösung.
Führungskräfte schulen: Sie tragen eine Schlüsselrolle in der Vorbeugung, müssen ansprechbar sein und Konflikte aktiv moderieren.
Ziel: Ein sicheres, respektvolles Arbeitsumfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden geschützt und ernst genommen fühlen. 🤝💬
Verhinderung von Gewalt am Arbeitsplatz –
durch Kunden, Besucher, Bürger, Angehörige
Gewalt am Arbeitsplatz entsteht häufig durch Menschen, die eigentlich auf unsere Hilfe angewiesen sind: Kund:innen, Bürger:innen, Patient:innen oder deren Angehörige. Die Aggression richtet sich dabei meist nicht gegen die Person selbst, sondern gegen die Rolle, die man in diesem Moment ausfüllt – die Repräsentantin einer Institution, die vermeintlich etwas „verweigert“ oder „durchsetzt“.
Typische Auslöser
Frust & Hilflosigkeit: Lange Wartezeiten, bürokratische Hürden oder schlechte Nachrichten können Aggressionen auslösen.
Stress & emotionale Ausnahmesituationen: In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen reagieren Angehörige oft hoch emotional.
Missverständnisse & Kommunikationsprobleme: Fehlende Transparenz kann als Ungerechtigkeit wahrgenommen werden.
Beeinträchtigungen: Alkohol, Drogen, psychische Erkrankungen oder Medikamentenwirkung verstärken die Eskalationsgefahr.
Präventive Maßnahmen
Frühzeitiges Erkennen von Anspannung: Körpersprache, Lautstärke, Wortwahl und Unruhe sind Warnsignale.
Deeskalierende Kommunikation: Ruhige Stimme, respektvolle Ansprache, klare und kurze Botschaften helfen, die Situation zu beruhigen.
Räumliche Sicherheit: Arbeitsplätze so gestalten, dass Fluchtwege frei sind und ein sicherer Abstand möglich bleibt.
Teamunterstützung: In kritischen Situationen Kolleg:innen hinzuziehen und klare Notfallketten einhalten.
Klare Haus- und Verhaltensregeln: Deutlich sichtbare Hinweise zu Wartezeiten, respektvollem Umgang oder Zutrittsbeschränkungen schaffen Orientierung.
Wichtiger Grundsatz:
Gehen Sie davon aus, dass der Aggressor sich in einer Ausnahmesituation befindet. Nehmen Sie sein Verhalten nicht persönlich, sondern professionell
wahr – und schützen Sie gleichzeitig Ihre eigene Sicherheit und Gesundheit.
Ziel:
Ein respektvolles, sicheres Umfeld für Mitarbeitende und Besucher, in dem Konflikte frühzeitig erkannt, angesprochen und entschärft werden.