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Häusliche Gewalt ist ein komplexes und tiefgreifendes gesellschaftliches Problem. Sie berührt Körper, Geist und Seele – sowohl der Opfer als auch der Täter. Gewalt geschieht meist nicht aus dem Nichts. Sie ist oft Ausdruck von Hilflosigkeit, innerer Not und mangelnder Kommunikationsfähigkeit. Dennoch darf sie niemals entschuldigt oder verharmlost werden.
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Ich betrachte das Thema aus einer ganzheitlichen Perspektive: Gewalt ist ein Hilferuf – ein Versuch, Kontrolle über eine als chaotisch erlebte Situation zu gewinnen. Doch Heilung beginnt erst, wenn Täter wie Opfer Wege finden, die eigene Sprache wiederzufinden, Verantwortung zu übernehmen und sich in Achtsamkeit zu üben. Ziel ist es, Gewalt zu erkennen, zu verstehen und zu verhindern – durch Bewusstwerdung, Empathie und handlungsorientierte Prävention.
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Körperliche, psychische, sexuelle, ökonomische und soziale Gewalt
Strukturen von Abhängigkeit und Macht
Kontroll- und Ohnmachtsmechanismen
Kindheitsprägungen und erlernte Muster
Emotionale Dysregulation und Stress
Angst, Scham, Abhängigkeit
Selbstschutz und Selbstwert
Wege in die Autonomie
UnterstĂĽtzungsangebote (Beratung, Polizei, Gewaltschutzgesetz)
Mangelnde Kommunikationsfähigkeit und emotionale Sprachlosigkeit
Scham, Ăśberforderung, Angst vor Kontrollverlust
Der innere Konflikt: Macht als Kompensation von Ohnmacht
Ansätze zur Veränderung (Selbstreflexion, Training, Therapie)
FrĂĽherkennung von Warnsignalen
Kommunikations- und Achtsamkeitstraining
Gewaltfreie Konfliktlösung
Bedeutung von Vorbildern und institutionellen MaĂźnahmen
Gewaltschutzgesetz, Polizei, Jugendämter, Frauenhäuser, Täterarbeit
Interdisziplinäre Kooperation
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Resilienz ist die Fähigkeit, trotz widriger Umstände innerlich stabil zu bleiben oder nach Belastungen wieder in die eigene Mitte zurückzufinden. Sie bildet die Basis für einen achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen – auch in Konfliktsituationen.
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Ein wesentlicher Bestandteil ist die bewusste Regulation von Körper und Geist. Uwe Richert nutzt hierzu verschiedene Entspannungstechniken aus meinem Handbuch „Gesundheitsmosaik“, etwa:
AtemĂĽbungen und bewusste Bauchatmung
Fingermassage und sensorische Achtsamkeit
Positive Glaubenssätze und Selbstverankerung
Kurze Routinen zur mentalen Entlastung im Alltag
Diese Techniken fördern Selbstwahrnehmung, senken Stresslevel und stärken die Fähigkeit, in angespannten Situationen ruhig und handlungsfähig zu bleiben.
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Konflikte sind ein natĂĽrlicher Bestandteil menschlicher Beziehungen. Entscheidend ist nicht das Vorhandensein von Spannung, sondern der Umgang damit. Ziel ist es, Eskalationen frĂĽhzeitig zu erkennen, richtig zu reagieren und die eigene Sicherheit zu wahren.
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Zentrale Deeskalationsstrategien:
Körperhaltung: Offene, nicht bedrohliche Haltung (leicht seitlich, Hände sichtbar, ruhige Bewegungen).
Sprache & Stimme: Ruhiger Tonfall, kurze Sätze, keine Provokationen oder Belehrungen.
Distanz: Angemessener Sicherheitsabstand, klare Grenzen ziehen, Fluchtweg im Blick behalten.
Selbstkontrolle: Eigene Emotionen regulieren, tief atmen, auf Körperspannung achten.
Verhalten bei verbaler Gewalt: Zuhören ohne zu bewerten, Spiegeln von Emotionen („Ich merke, dass Sie wütend sind“), Thema nicht weiter anheizen.
Verhalten bei körperlicher Gewalt: Schutz der eigenen Person hat oberste Priorität, Rückzug, Hilfe rufen, niemals in den Kampfmodus wechseln.
Besonderheit bei Alkohol- oder Substanzkonsum: Kein rationales Gespräch möglich – Sicherheitsabstand wahren, klare Ansagen („Ich sehe, dass Du aufgebracht bist, wir reden später in Ruhe weiter“), niemals provozieren oder diskutieren.
Diese Strategien verbinden Deeskalation mit Selbstschutz und sind elementarer Bestandteil gewaltpräventiver Trainings im sozialen und medizinischen Kontext.
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Fragen?
Rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir eine E-Mail:
Uwe Richert
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